Zwangsversteigerung Mehrfamilienwohnhaus

Verkehrswert €: 60.000,00

Bei dem Versteigerungsobjekt handelt es sich um ein Mehrfamilienwohnhaus mit Pkw-Garageneinbau aus dem 18. Jahrhundert.

Besichtigung

Das Objekt wurde im Rahmen einer Innen- und Außenbesichtigung zum Wertermittlungsstichtag betrachtet. Die Bewertung stützt sich auf die Inaugenscheinnahme vor Ort sowie auf bereitgestellte Unterlagen, Pläne und amtliche Auskünfte.

Gebäude

Das als Mehrfamilienwohnhaus genutzte Objekt ist ein Massivgebäude mit Satteldach und Garagenanbau, dessen Ursprünge auf das 18. Jahrhundert mit älterem Kern zurückgehen. Im Jahr 1978 wurde ein Pkw-Garageneinbau vorgenommen. Das Gebäude erstreckt sich über Erdgeschoss, Obergeschoss und Dachgeschoss mit einer Wohnfläche von insgesamt ca. 216 m² sowie Teilkeller.

• Im Erdgeschoss befindet sich eine 2-Zimmer-Wohnung mit Küche und Bad/WC (ca. 55 m²) sowie der Garageneinbau.

• Das Obergeschoss beherbergt zwei Einheiten: links eine 2-Zimmer-Wohnung mit Küche, WC und Balkon (ca. 37 m²; ein Zimmer gefangen, WC im Treppenhaus) und rechts eine 3-Zimmer-Einheit (ca. 59,8 m², Küche, WC im Treppenhaus, teilweise Durchgangsräume).

• Im Dachgeschoss sind zwei weitere 2-Zimmer-Wohnungen mit Küchen angelegt (links ca. 25 m², ohne Balkon, Zugang zu Bad/WC im Treppenhaus; rechts ca. 38,8 m², mittige Küche, gefangenes Zimmer).
  Die Erschließung erfolgt über ein mittig laufendes Treppenhaus.

Die Raumhöhen sind niedrig (EG ca. 2,45 m, OG ca. 2,17 m, DG ca. 2,12 m); die Mindeststandards der Landesbauordnung werden teils unterschritten. Die Wohnungstrennungen sind teilweise nicht abgeschlossen, mehrere Räume sind gefangen.

Im Keller befinden sich zwei Räume, die deutlich feucht sind und starke Korrosionsschäden an Stahlträgern zeigen; provisorische Abstützungen wurden eingebracht.

Das Gebäude ist insgesamt in einem sehr einfachen Standard und als Sanierungsfall einzustufen. Eine Grundsanierung von Fassade, Dachstuhl, Bedachung, Keller, sämtlichem Aus- und Innenbau ist erforderlich.
Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz, ist jedoch als Prüffall für Einzelobjekte eingestuft; eine Einzelfallprüfung bei Umbauten ist notwendig.

Nutzung

Zum Wertermittlungs-Stichtag war das Objekt vollständig leerstehend.

• Satteldach in Holzkonstruktion, Ziegeleindeckung, außenliegende Dachrinnen

• Einzel- und Streifenfundamente, massive Außenwände (Keller massiv, übrige Geschosse Mauerwerk)

• Holzbalkendecken (vermutlich teilweise Kappendecke im Keller)

• Holzverbundfenster (Altzustand, defekt, nicht isoliert)

• Holz-Haustür mit Glaseinsatz

• Einzelofenheizung (keine zentrale Heizungsanlage)

• Elektroinstallation alt, demontiert, nur teilw. vorhanden

• Sanitärausstattung im Altzustand bzw. demontiert, keine funktionsfähigen Bäder

• Garage im Rohbauzustand, einfaches Holztor

Kenzingen (ca. 11.000 Einwohner), Landkreis Emmendingen, Baden-Württemberg, in der Kernstadt (ca. 7.500 Einwohner)

Das Objekt liegt an einer Wohnanliegerstraße mit eingeschränkten öffentlichen Parkmöglichkeiten inmitten der historischen und denkmalgeschützten Altstadt. Die Mikrolage ist durch eine dichte Reihenhausbebauung geprägt und liegt schräg gegenüber der Justizvollzugsanstalt, nahe Amtsgericht und Franziskanergarten. Die Wohnlage wird als einfach bis mittel eingestuft.

Schulen und Kindergärten sind in fußläufiger Entfernung (Grundschule ca. 270 m, Gymnasium ca. 600 m, weitere Schulen in Nachbarorten). Einkäufe und ärztliche Versorgung sind in der Kleinstadt ausreichend vorhanden. Der Regionalbahnhof liegt ca. 350 m entfernt mit regelmäßigen Verbindungen nach Freiburg und Lahr. Die Autobahn A5 (Anschluss Herbolzheim oder Riegel, je ca. 6,5 km) ist schnell erreichbar.

Das Grundstück selbst ist rechteckig, ca. 12 x 11,5 m, vollständig überbaut, ebene Lage; Außenanlagen bestehen nur aus einem schmalen Betonpflaster-Gehweg.