Zwangsversteigerung ehemaliges Wohnhaus und Scheunengebäude

Lfd. Nr. 1: ehemaliges Wohnhaus, Flur 21, Flurstück 257, Oberstraße 8: Verkehrswert: 0,00 €
Lfd. Nr. 2: ehemaliges Scheunengebäude, Flur 21, Flurstück 261, Mittelstraße: Verkehrswert: 0,00 €

Bei dem Versteigerungsobjekt handelt es sich um ein ehemaliges Wohnhaus und eine ehemalige Scheune.

Besichtigung

Das Objekt wurde am 15. Februar 2024 im Rahmen eines Ortstermins besichtigt. Das Erd- und Obergeschoss waren einsehbar, das Kellergeschoss konnte nicht betreten werden. Die Bewertung basiert auf den Eindrücken der Ortsbesichtigung und vorhandenen Unterlagen sowie Annahmen zur Ausführung im Baujahr.

Gebäude

Das Hauptgebäude ( Oberstraße 8, 56332 Burgen ) ist ein vor 1900 errichtetes, teilunterkellertes, zweigeschossiges Wohnhaus ohne ausgebautes Dachgeschoss. Die Konstruktion erfolgt in Massivbauweise mit Bruchsteinfundament und -wänden sowie teilweise Fachwerk im Innenbereich. Der Grundriss ist schwer einschätzbar, da keine Bestandspläne vorliegen; eine Einzelraumbeschreibung ist aufgrund des schlechten Zustands und fehlender Unterlagen nicht möglich.

Die Wohnfläche wurde nicht ermittelt. Die Decken bestehen vermutlich aus Gewölbe- und Holzbalkendecken, Fußböden ab dem Erdgeschoss aus Holzkonstruktionen, im Keller vermutlich Lehmboden. Das Dach ist als Satteldach ausgebildet und mit Bitumenschindeln sowie Asbestschiefer eingedeckt, die Unterkonstruktion besteht teilweise aus Trapezblech.

Die Dachentwässerung ist defekt, was zu erheblichen Feuchtigkeitsschäden geführt hat. Das Gebäude weist einen sehr schlechten baulichen Zustand auf: aufsteigende Feuchtigkeit im Keller und Erdgeschoss, tiefe Bauschäden, starke Beschädigung der Dachkonstruktion, schadhaftes Außenmauerwerk und Durchfeuchtung. Nutzbare Heizung oder Sanitäranlagen sind nicht vorhanden, die Wirtschaftlichkeit und technische Restnutzungsdauer gelten als abgelaufen; eine Nutzung ist nicht möglich. Alle wesentlichen Konstruktionen und Installationen sind sanierungsbedürftig oder defekt. Die Gebäudesubstanz wird als abgängig bewertet, eine wirtschaftliche Sanierung ist ausgeschlossen. Tierischer Befall ist nachgewiesen.

Weitere Gebäude

Auf dem separaten Flurstück befindet sich eine ehemalige Scheune ( Mittelstrasse, 56332 Burgen ) auf 39 m² Grundstücksfläche. Die Holzbalkenzwischendecke ist geschädigt, die Dachkonstruktion (Satteldach mit Pfanneneindeckung) ist rückseitig undicht und in Teilen verfault. Aufgrund der engen Straßenführung ist eine PKW-Nutzung praktisch unmöglich. Die Scheune wurde zuletzt als Lager und Abstellfläche genutzt und verfügt über ein Metallschwingtor. Auch dieses Gebäude ist wirtschaftlich wertlos, stark sanierungsbedürftig und nicht genutzt.

Nutzung

Zum Wertermittlungs-Stichtag war das Objekt leerstehend.

Diese Zwangsversteigerung weist folgende Besonderheit auf: Das oben beschriebene Objekt wird gemeinsam mit einem oder mehreren anderen Objekten versteigert. Dies ist ersichtlich aus den Versteigerungsdaten / Terminsbestimmung (siehe oben). Dabei besteht die Möglichkeit, die Versteigerungsobjekte einzeln oder in einem Gesamtgebot zu ersteigern. Das wird sich jedoch erst beim Versteigerungstermin ergeben und vom Rechtspfleger bekannt gegeben. Nähere Informationen hierzu erfragen Sie bitte bei Gericht, dem Gläubiger oder dem vom Gläubiger beauftragten Vertreter/Makler. Wenn hier kein bzw. nur eines der vorhandenen Gutachten zum Download zur Verfügung gestellt wurde, können alle Gutachten unter dem jeweiligen Aktenzeichen oder beim Amtsgericht eingesehen werden.

Burgen, Landkreis Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz (ca. 800 Einwohner, Verbandsgemeinde Rhein-Mosel).

Das Objekt befindet sich in zentraler Ortskernlage von Burgen. Die Mikrolage ist geprägt durch dichte, geschlossene Wohnbebauung mit 2-geschossigen Häusern mit ausgebauten Dachgeschossen in Ortsrandlage. Die Erschließung erfolgt über eine voll ausgebaute, enge Anliegerstraße; PKW-Zufahrt ist stark eingeschränkt. Umliegende Straßen sind öffentlich, gepflastert und ohne Gehweg.

In Burgen selbst existieren nur eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten (Bäckerei), weiterführende Geschäfte liegen in Nachbarorten (ca. 7 km entfernt). Kindergarten und Grundschule sind im Ort vorhanden, weiterführende Schulen in Treis-Karden. Ärzte und medizinische Versorgung sind in umliegenden Gemeinden erreichbar. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist gegeben (Bushaltestelle in der Nähe). Der Bahnhof Koblenz (ICE) liegt ca. 40 km entfernt. Im Ort und der Umgebung finden sich Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten wie Wander- und Radwege.

Das Grundstück ist unregelmäßig geschnitten, beide Flurstücke liegen ansteigend und stehen in Reihenecklage im Ortskern. Flurstück 257 misst 72 m² (Wohnhaus), Flurstück 261 39 m² (Scheune). Die Grundstücke sind vollständig überbaut, Garten oder Bewuchs sind nicht vorhanden. Die Außenanlagen sind vollständig verwahrlost und wertlos.

Beeinträchtigungen bestehen durch die sehr enge Straßenführung, eingeschränkte Andienung und fehlende PKW-Zufahrt. Keine Hinweise auf Altlasten oder Bodenkontaminationen. Keine Baulasten oder Denkmalschutz bekannt.