Zur Überwindung von Höhenunterschieden werden in Gebäuden in der Regel Treppen gebaut. Eine Treppe muss mindestens zwei Stufen haben.

Allgemeine Begriffe im Treppenbau

Eine Treppe besteht aus Treppenabsatz oder Treppenpodest, Treppenlauf, Treppengeländer und Handlauf. Den Anfang der Treppe unten heißt Antritt und das Ende oben Austritt. Der Ausschnitt für die Treppe in der Geschossdecke bzw. Balkenlage ist das Treppenloch. Das Treppenauge beschreibt die lichte Öffnung, welche Treppenläufe und Podeste umschließt. Es kann sich über mehrere Stockwerke erstrecken. Ein Anschlussbauteil der Treppe ist der Treppensockel.

Unter der Treppengeometrie werden Begriffe wie lichte Durchgangshöhe, Treppenhöhe und Steigungsmaß verstanden. Unter lichter Durchgangshöhe versteht man die senkrechte Höhe über der Stufenvorderkante bis zur Deckenunterkante. Die Treppenhöhe ist die Differenz zwischen den Oberkanten der Fertigfußböden. Das Verhältnis zwischen Stufenhöhe zur Tiefe des Auftrittes ist das Steigungsmaß. Ein Verhältnis von 17/29 wird von den meisten Menschen als angenehm empfunden.

Treppen nach Lage

Außentreppen befinden sich außerhalb des Gebäudes. Sie sind der Witterung oft schutzlos ausgesetzt. Auf die Witterungsbeständigkeit der Materialien ist deshalb besonders zu achten. Wasser sollte gut abfließen können. Die Steigung ist oft geringer als bei Innentreppen. Freitreppen befinden sich ebenfalls draußen. Sie führen meist zu einem Gebäudezugang. Alle Treppen im Garten sind Gartentreppen.

Innentreppen befinden sich im Innern eines Gebäudes. Eine Geschosstreppe verbindet zwei Geschosse. Die Kellertreppe ist oft steiler als die Geschosstreppe. Auch Treppen, die zum Dachboden führen sind oft einfacher konstruiert. Das Bauordnungsamt kann Fluchttreppen vorschreiben.

Es gibt eine Vielzahl spezieller Treppen die hier nicht beschrieben werden können.

Treppen nach Material

Bei Treppen aus Mauerwerk werden die Stufen gemauert. Sie haben immer eine Wand an den Seiten. Treppen aus Stahlbeton können entweder direkt vor Ort gegossen oder als Fertigteile eingebaut werden. Sie können die verschiedensten Bodenbeläge haben. Holztreppen gibt es schon seit der Frühgeschichte. Zuerst waren es ganz einfache Konstruktionen. Heute werden meist Balkentreppen hergestellt. Bei diesen liegen die Trittstufen auf den Balken auf. Möglich sind auch Wangentreppen und Bolzentreppen. Individuelle Holztreppen können vom Zimmermann oder Tischler gefertigt werden. Zu Beginn der industriellen Fertigung wurden gern gusseiserne Treppen gebaut. Heute wird Gusseisen hauptsächlich noch für dekorative Spindeltreppen verwendet. Aus Profilstahl oder Stahlrohr werden Stahltreppen gefertigt. Treppen im Industrie- und Gewerbebau sowie Not- und Feuertreppen sind meist aus Stahl. Auch Glas kann als Material für Treppen verwendet werden. Es ist aber sehr teuer und wird deswegen selten eingesetzt.

Treppen nach Konstruktion

Freitragende Treppen sind Treppen mit einem Auflager oben und einem Auflager unten. Die Zwischenpodeste haben kein Auflager. Faltwerktreppen und Bolzentreppen sind Sonderformen der Freitragenden Treppen.

Wenn die Trittstufen auf dem Träger aufliegen, handelt es sich um eine Balkentreppe. Der Träger wird auch Holm genannt. Der Träger besteht meist aus Holz, Brettschnittholz, Stahl oder Stahlbeton. Sind bei einer Balkentreppe die Stufen massiv, so spricht man von einer Blockstufentreppe.

Bei Wangentreppen befindet sich das tragende Bauteil rechts oder links bei den Treppenstufen. Dieses Bauteil ist die Wange. Im Treppenauge liegende Wangen werden als innere Wange, Freiwange oder Lichtwange bezeichnet. Die Wandwange führt an der Wand entlang. Sie ist maximal 6 cm von der Wand abgerückt. Eine Stufenwange hat ein stufenförmiges Aussehen. So gibt es die verschiedensten Wangenformen.

Es existieren noch weitere Möglichkeiten eine Treppe zu konstruieren. Beispiele sind die Kragstufentreppe, Harfentreppe und Schwebetreppen.